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MELA. Das sind zwei junge deutsche Musiker, die ihr Herz an Wien verloren haben. Doch nicht nur das. Auch die Liebe zu elektronischen Beats und sphärischem Sound verbindet die beiden Männer. Anlass genug für sie, das Duo MELA zu gründen. VIENNARAMA war bei ihrem Konzert im Kramladen und hat sich die neue EP gleich mal live angehört.

Birth Anxiety?
September 2015. Dies ist die Geburtsstunde von MELA. Kurz darauf veröffentlichen Simon Bauer und Marius Grimminger auch schon die erste EP, „default millions“. Aber wer rastet, der rostet. Und so haben sie sich im Herbst 2016 auch schon dem Nachfolger gewidmet. Fokus der beiden Werke war Autonomie und alles in Eigenregie zu produzieren. Das Ergebnis der intensiven Arbeit ist die EP „Anxiety“, die am 10. Februar dieses Jahres erschienen ist. Angst also. Der Name macht neugierig und beunruhigt zugleich. Eines muss man den beiden Herren also lassen: der Spannungsbogen ist aufgebaut und wir sind fast schon aufgeregt, als wir uns das Album zum ersten Mal anhören.

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Wenn Melancholie auf Synthesizer trifft
Duden definiert den Begriff Angst als einen „mit Beklemmung, Bedrückung, Erregung einhergehenden Gefühlszustand [angesichts einer Gefahr]; undeutliches Gefühl des Bedrohtseins“. Wenn wir uns ehrlich sind: kein Zustand, der erstrebenswert ist. Wir können euch beruhigen – die Musik von MELA versetzt einen nicht in einen solchen Zustand. Trotzdem vermittelt sie das Gefühl, wie sich ein Mensch in einer ängstlichen Situation fühlt. Das Feeling von Angst haucht uns quasi sanft in den Nacken. Doch nicht beunruhigend: MELA arbeiten mit ihren Melodien das Schöne daran heraus. Finden wir zumindest.

Natürlich ist der Name „Anxiety“ nicht zufällig gewählt und die drückenden Bässe und die melancholischen Gitarrenriffs, die die meisten Lieder dominieren, strahlen eine gewisse Melancholie aus. Die Kopfstimme von Sänger Simon und der Einsatz von Synthesizer-Effekten sind wie die Lichtblicke in dunklen Zeiten, die von Angst beherrscht sind. Simon und Marius gehen dabei aber in die Tiefe. Nach eigenen Angaben geht es um verschiedene Formen des Angstzustands, deren Überwindung, und die daraus entspringenden Möglichkeiten neuer Hoffnung. Also auch um das Licht am Ende des Tunnels.

MELA goes Kramladen
Ein Tunnel ist es zwar nicht, in dem die beiden Künstler ihr Konzert spielen – aber die Stadtbahnbögen. Genauer gesagt: der Kramladen. Wir müssen gestehen, die Stagetime von 22:30 Uhr ist für uns schon ein wenig spät. Wir nehmen zur Kenntnis, dass wir mit sieben Jahren Konzert-Reviews in der Tasche anscheinend zu der Riege der Grannies gehören. Doch das hat uns und viele Fans nicht davon abgehalten auszuharren. Denn es ist voll. Sehr voll. Und alle warten gespannt auf die Performance von MELA. Sie sollen nicht enttäuscht werden. Beobachtet man die beiden Herren auf der Bühne, hat man nicht das Gefühl, dass hier Musiker stehen, die zwanghaft versuchen, das Publikum zu begeistern – hier stehen zwei junge Männer, die einfach das machen, was sie am meisten lieben: Musik. Und wir dürfen auch dabei sein. Gott sei Dank.

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Ängstlich wirken sie übrigens gar nicht. Sie performen ihre Lieder selbstbewusst und feiern ihre eigene Kunst sichtlich. So viel Enthusiasmus steckt an und verbreitet gute Stimmung im Publikum. Besonders die Performance unseres Lieblingsliedes und gleichzeitig Titeltrack der EP „Anxiety“, und auch die Zugabe begeistert uns. Hier wagen sich die beiden nämlich an das Cover von einer ganz Großen. Wenn schon, denn schon. Und so machen sie aus Rihannas „Diamant“ ihre ganz eigene Version, die den krönenden Abschluss eines gelungenen Abends bildet.

VIENNARAMA-Fazit: Wie man vielleicht schon gemerkt hat: wir sind Fans. Nicht nur, weil die beiden Musiker uns spätestens bei ihrem Auftritt mit ihrer Performance und Ausstrahlung überzeugt haben, sondern weil es mal etwas anderes ist. Das Album wird bei uns bestimmt nicht zum letzten Mal rauf und runter gelaufen sein. Wir freuen uns schon auf mehr von MELA.

Wer sich selbst überzeugen oder eine eigene Anxiety EP erstehen will, sollte auf ihrer Homepage oder auf Facebook vorbeischauen.

Fotocredits: MELA

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