Die Sonne lacht. So auch das Herz von Redakteurin Jenni, wenn sie wieder einmal den Tiergarten unsicher macht. Was sie über  Zebra, Giraffe & Co zu berichten hat, lest ihr im heutigen „Stammcafé“. Wir sagen vorab, sollten Kleinkinder bei Jennis Besuchen zu Schaden kommen – wir übernehmen dafür keine Verantwortung. 

Egal, wie alt ich bin und wie alt ich noch werde – ich werde immer Fan von Zoos sein. Zoos mit ausreichend Platz und artgerechter Haltung versteht sich. Ich war daher schon in einigen und kann sagen (ohne hier bei VIENNARAMA voreingenommen zu sein): der in Wien, der ist am Schönsten. Als der Tiergarten 1778 eröffnet wurde, gab es schon allerhand exotische Tiere wie Kängurus, Orang-Utans und Elefanten, Tiere, die der Wiener schätzte, aber bereits kannte. Ein paar Jahrzehnte später herrschte aber Ausnahmezustand, als die erste Giraffe ins Giraffenhaus einzog (heute ein wichtiges Biedermaier-Erbe). Sicherheitsleute mussten eingestellt werden, in der Wiener Mode boomte das Giraffenmuster und auch die Kaffeehauskultur war eine Zeit lang beherrscht von Torten und anderen Giraffengedenkgebäck. Es ist also erstaunlich, wie viel Aufregung und Euphorie so ein Tier beim Menschen auslösen kann und ich bitte diesen kleinen Exkurs beim Lesen des Artikels im Hinterkopf zu behalten.

Ich liebe Schönbrunn, bin stolzer Besitzer einer Jahreskarte und nutze diese auch recht oft. Allerdings habe ich mir angewöhnt, meine ausgedehnten Zoobesuche alleine zu absolvieren. Denn es hat sich im Kreise meiner Mitmenschen gezeigt, dass ich in dieser Sache als eher anstrengend und nicht kompatibel gelte. Warum weiß ich auch nicht. Nun ja, eine leise Ahnung hab‘ ich vielleicht. Na sagen wir, ich kann mir da was vorstellen. So zurückhaltend ich sonst auch bin, bei Tieren – und besonders bei denen, die mir gefallen – neige ich doch eher zu Überreaktion. Ich warte zum Beispiel schon mal eine Stunde, nur um die Pinguinfütterung zu sehen. Ich liebe es, ihnen entlang der Glaswand durch’s Becken zu folgen und dabei ihren Watschelgang zu imitieren. Finde manchmal nur ich lustig, habe ich gemerkt. Ich kann sehr lange Zeit vor dem Affengehege verbringen, ohne mich vom Fleck zu bewegen und mich dabei köstlich amüsieren.Nette Geschichte am Rande: ich hab‘ mal einen Anstarrwettbewerb mit einem Zebra gewonnen.

Eine spezielle Angelegenheit sind Tierbabies. Wobei man sagen muss, dass jeder normale Mensch Tierbabies liebt. Ich wurde aber schon mehrmals auf meine speziellen Reaktionen hingewiesen, sobald ich ein kleines flauschiges Ding zu Gesicht bekomme. Meine Stimme erhöht sich dann um etwa fünf Oktaven und verwandelt sich in ein aufgeregtes Quieken. Kann spontan bei Allem ausgelöst werden, meistens jedoch bei Flauschigem. „Miiihihii, schau dir das an! Schau, wie süüüß! Schau, was es macht, so liiiieb!“

Ich mag es sehr, mich auf eine Bank zu setzen und den Hobbyfotografen mit ihren riesigen Zoom-Objektiven zuzusehen. Manchmal gesellen sich auch noch Zeichner mit Skizzenblöcken voller Studien und Skizzen dazu, völlig vertieft in ihre Arbeit.

Manchmal ist es schon schwer, seine Euphorie zu zügeln. Etwa beim Giraffenhaus oder gerne auch im Aquarium. „Schau Schatz, die Dori und der Nemo!!“ Da ist es dann umso ärgerlicher, wenn einem die Sicht versperrt wird und man seine Nase nicht wie gewohnt direkt an die Glaswand drücken kann. Wenn eine Horde Kinder vor dem Objekt der Begierde steht, muss man sich eben Platz verschaffen, um den perfekten Blick zu gewährleisten. Da halte ich es mit dem Sprichwort „nur die Harten kommen durch“. Sollen sie 30cm wachsen, dann sehen sie auch was.Wie gesagt, ich weiß nicht, warum ich als Zoopartner so ungewollt bin.

Eine besondere Beziehung pflege ich zu den Erdmännchen. Ich liebe sie. Kennt ihr das Gefühl, wenn man von anderen Leuten merkwürdig angesehen wird, weil man vorm Gehege steht – schallend lachend – und vor den sich aufrichtenden Erdmännchen salutiert? Nein? Na eh, ich auch nicht…

Der nächste Zoobesuch ist also nicht weit entfernt, vor allem da es momentan ein Pandababy gibt. Und ein Giraffenbaby. Und ein Elefantenbaby. Wer kommt mit?