Am 28. Februar ist es wieder soweit: Die Verleihung der Academy Awards, der heiß begehrten Oscars, findet in Los Angeles bereits zum 88sten Mal statt. Zu diesem Anlass hat sich VIENNARAMA einen der Favoriten der Kategorie „Bester Film“ für euch angesehen. „Spotlight“ heißt das gute Stück und startet am 26. Februar in den Wiener Kinos.
Based on True Events
Die Tageszeitung „The Boston Globe“ ist eine der wichtigsten Zeitungen Amerikas.
2001 tritt Marty Baron, gespielt von Liev Schreiber, dort seine Stelle als neuer Chefredakteur an. Just setzt er das Investigativ-Team, das den verheißungsvollen Namen „Spotlight“ trägt, auf einen ganz besonderen Fall an: Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche. Das Team, das unter der Führung von Walter Robinson (Michael Keaton) fungiert, beginnt sogleich damit, mehrere Interviews mit den angeblichen Opfern zu führen und stößt nach und nach auf einen weitaus größeren Skandal als zunächst angenommen. Jahrelang wurden bereits Spuren vertuscht, Opfer zum Schweigen gebracht und mit kostspieligen Anwälten Verfahren hinausgezögert. Nun arbeitet das Team verbissen daran, die Wahrheit aufzudecken.
Ein Film, der auf wahren Begebenheiten beruht. Die Enthüllung des Kirchen-Skandals durch das Spotlight-Team sorgte 2002 weltweit für Aufsehen. In den folgenden Jahren wurden in mehr als 100 Ländern und Diözesen weitere Kindesmissbräuche aufgedeckt. Eine derartige journalistische Leistung sollte nicht unbelohnt bleiben. Die Arbeit brachte dem Spotlight-Team 2003 sogar den Pulitzer-Preis ein.
Jagd nach der Wahrheit
Ein Film, der sich mit journalistischenen Tätigkeit befasst, ist nicht leicht zu inszenieren. Oft besteht die Arbeit eines Journalisten aus tagelanger Recherche, vielen Telefonaten und generell Hartnäckigkeit im Umgang mit Menschen. Das klingt alles erstmal nicht spannend genug, um den Zuschauer zu fesseln. Beruht der Film zudem noch auf wahren Begebenheiten, muss man sich bewusst sein, dass das Ende der Geschichte bereits bekannt ist. Wo liegt dann also der Reiz, sich diesen Film überhaupt anzuschauen?
Weil es einige gute Beispiele gibt, die Realität und Erzählung zu einem gelungenen Film verspinnen. David Fincher beispielsweise rückte mit „Zodiac“ (2007) die Journalisten selbst in den Vordergrund und zeigte, wie der Fall eines berüchtigten Serienmörders deren Leben beeinflusste. Und eine etwas dramatischere Interpretation der Fakten rund um die Ermordung John F. Kennedy’s zeigte uns Oliver Stone in „JFK“ (1991).
„Spotlight“ hingegen beschäftigt sich mit den tatsächlichen Geschehnissen, die 2001 im Boston Globe ihren Anfang nahmen. Der Film erzählt uns, was alles passieren musste, um einen weltbewegenden Artikel zu veröffentlichen. Die Charaktere sind einfach gehalten. Ihre Aufgabe ist es, den Weg der journalistischen Arbeit aufzuzeigen und wie spannend es sein kann, der Wahrheit hinterherzujagen. Wenn man diese Art von Filmen mag, wird man mit „Spotlight“ sehr viel Freude haben.
In for the Win
„Spotlight“ punktet mit vielen namhaften Schauspielern: Von Liev Schreiber über Michael Keaton, Mark Ruffalo und Rachel McAdams, bis hin zu Stanley Tucci sind die Rollen top besetzt. Das sahen auch die Damen und Herren der Critics’ Choice Awards so und prämierten den Film unter anderem mit dem Preis für „Bestes Schauspielensemble“. Mark Ruffalo und Rachel McAdams wurden ebenfalls für die Oscars in den Kategorien „Bester Nebendarsteller“ und „Beste Nebendarstellerin“ nominiert.
Mit insgesamt sechs Oscarnominierungen geht „Spotlight“ ins Rennen, unter anderem auch als „Bester Film“. Ob er sich jedoch gegen den Frontrunner „The Revenant“ durchsetzen kann, der ja bereits bei den Golden Globes und den BAFTAs in dieser Kategorie gewonnen hat, ist fraglich. Jedoch gilt „Spotlight“ als einer der Favoriten. Es bleibt also spannend!
VIENNARAMA-Fazit: Dass Journalismus tatsächlich etwas bewirken kann, zeigt uns „Spotlight“ mit einfachen Mitteln. Motivation und harte Arbeit für ein wichtiges Thema kann weite Wellen schlagen. So macht der Film vielleicht auch dem einen oder anderen Zuschauer Lust, selbst seine journalistischen Fähigkeiten zu erforschen. Es gibt garantiert Filme, die einen mehr mitreißen oder mehr Spannung erzeugen, aber „Spotlight“ ist definitiv gut gemacht und hat es verdient, gesehen zu werden!
Spotlight ist ab 26. Februar im Kino!
Foto-Credits: © Constantin Film
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