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Am 10. November bringt uns George Clooney den Film ‚Suburbicon‘ in die Kinos, und verspricht uns eine Geschichte voll von Drama, schwarzem Humor und bizarren Wendungen. Dies sind jedenfalls die Kriterien, die man von den Drehbuchautoren Joel und Ethan Coen erwarten kann. Doch hält der Film auch, was er verspricht? VIENNARAMA berichtet für euch!

Suburbicon, das neue Stepford
Willkommen in Suburbicon, dem Traum eines jeden weißen Amerikaners aus der oberen Mittelschicht in den 1950er Jahren! Hier lebt man in der vorbildlichen Idylle einer Gesellschaft mit den besten Schulen und Arbeitsplätzen und freundlichsten Nachbarn, die man sich vorstellen kann. Eine ideale Umgebung für jeden aufrichtigen Mensch und Familie! Doch die Realität sieht anders aus. Eines Tages zieht die erste afroamerikanische Familie, die Myers, in die scheinbar perfekte Vorstadt. Ein Skandal zu dieser Zeit und die Einwohner von Suburbicon sind alles andere als begeistert.

Die Ankunft der Familie Myers bringt Aufruhr nach Suburbicon
Die Ankunft der Familie Myers bringt Aufruhr nach Suburbicon

Nichts ist, wie es scheint
Die Nachbarn der Familie Myers, die Lodges, haben währenddessen ganz andere Sorgen. Eines Nachts brechen brutale Gangster in deren Haus ein, fesseln und betäuben die gesamte Familie. Mutter Rose (Julianne Moore) stirbt an einer Überdosis Chloroform. Vater Gardner (Matt Damon), Sohn Nicky (Noah Jupe) und Rose‘s Zwillingsschwester Margaret (ebenfalls Julianne Moore) bleiben traumatisiert zurück. Während Gardner und Margaret versuchen, sich zusammen zurück in den Alltag des perfekten Suburbicons zu fügen, deckt Nicky immer mehr Ungereimtheiten über die Umstände des Überfalls auf. Sein Vater und seine Tante scheinen nicht so unschuldig gewesen zu sein wie er glaubte. Das sieht auch Versicherungsagent Cooper (Oscar Isaac) so und plötzlich wird es unbehaglich für Gardner. Familie Myers wird unterdessen immer heftiger von den Einwohnern terrorisiert und schließlich drohen beide Familien in einer überwältigenden Sinnflut an Gewalt zu ertrinken.

Gardner (Matt Damon) und Margaret (Julianne Moore) hüten ein schreckliches Geheimnis
Gardner (Matt Damon) und Margaret (Julianne Moore) hüten ein schreckliches Geheimnis

Clooney macht Coen
Suburbicon basiert auf einem Drehbuch der Coen Brothers, die bereits mit Filmen wie ‚Fargo‘, ‚The Big Lebowski‘ und ‚No Country For Old Men‘ Geschichte geschrieben haben. Typisch für deren Stil ist ein Mix aus bizarren Figuren, tiefschwarzem Humor und übersteigertem Drama, sodass man kaum ein Genre festsetzen kann. Am Ende fühlt man jedoch immer ein gewisses Gesamtbild, eben einen „Coen Brother Film“. Auch Suburbicon spielt mit solchen Grundzügen. Allerdings merkt man, dass das Drehbuch von Regisseur Clooney überarbeitet wurde. Suburbicon fängt als zeittypische, sozialkritische Komödie an und steigert sich plötzlich und ziemlich brutal in eine blutige Kriminalgeschichte, deren Wendungen und Ausgang kaum mit dem Anfangspunkt der Story zu tun haben. Es wirkt als ob zwei parallele Handlungen laufen, kaum miteinander zu tun haben, sich nur peripher kreuzen, das Ende aber als Ergebnis beider Geschichten präsentiert wird. Diese Rechnung geht als Gesamtes leider nicht ganz auf.

Damn, Damon!
Wenn man Regisseur Clooney zu etwas gratulieren kann, dann ist es der Einsatz von Matt Damon als Familienvater Gardner. Und damit ist nicht sein schauspielerisches Talent gemeint. Damon’s Rolle ist so geschrieben, dass man am Ende tatsächlich gegen ihn ist. Man hofft, dass Gardner die gerechte Strafe für all seine Geheimnisse und Taten bekommt. Noch nie war Matt Damon in einer Rolle so hassenswert!
Obwohl der Film seine Problemchen mit der Erzählweise der Handlungen hat, muss man ihm doch zugutehalten, dass man auf eine bizarre Weise sehr viel Spaß dabei hat, den Figuren bei ihren Missetaten zuzusehen. Die Geschichte eskaliert mit einem seltsamen Sinn für Humor, den man eben lieben oder hassen wird.

Auch Versicherungsagent Cooper (Oscar Isaac) sollte man nicht trauen
Auch Versicherungsagent Cooper (Oscar Isaac) sollte man nicht trauen

VIENNARAMA-Fazit: Suburbicon mag zwar kein großes Filmhighlight des Jahres 2017 sein, ist jedoch unterhaltsam und trifft bestimmt bei einer kleinen Gruppe von gleichgesinnten Humor-Liebhabern ins Schwarze. Empfehlenswert für alle, die es lieben, Matt Damon zu hassen!

Suburbicon – ab 10.11.2017 im Kino!

Foto-Credits: Constantin Film

Schlagwörter

Coen Brothers · George Clooney · Humor

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