Annenmaykantereit. Nicht nur der Name der jungen Kölner Musiker gibt Rätsel auf. Die große Frage, die uns von VIENNARAMA beschäftigt, ist: Wie kann aus einem so jungen Menschen eine so unfassbare Stimme erklingen? Wir waren beim ersten Österreich-Konzert der Musiker und wippen auch Tage später noch mit dem Fuß.
Ihre Videos haben hunderttausende Views. Der Tourplan ist voll und eine Clubtour mit den Beatsteaks steht vor der Tür. Eines ist klar, wer einmal die Stimme des Sängers Henning gehört hat, der wird sie nicht mehr vergessen. Die tiefe und raue Stimme verleiht der Musik der Kölner Band den unverwechselbaren Sound. Vor kurzem haben die drei Musiker noch Passanten in den Kölner Straßen begeistert und jetzt können sie sich über ausverkaufte Hallen freuen. Das Rätsel um den Bandnamen ist übrigens schnell aufgelöst: Denn die jungen Herren heißen Christopher Annen, Henning May und Severin Kantereit. Gar nicht mal so spektakulär.
Du hast mich oft gefragt, was mich so zerreißt – ich habe aufgehört mich das zu fragen!
Eines war ihr Werdegang auf keinen Fall: geplant. Denn Annenmaykantereit haben gar nicht darauf abgezielt, die Blicke auf sich zu ziehen. Eines steht jedoch auf ihrer Liste ganz weit oben: sich selbst treu bleiben. Deswegen haben sie ihr erstes Album kurzerhand selbst eingespielt und sich an kein Plattenlabel gebunden. Statt sich auf das Kreieren eines Images zu konzentrieren, haben sie gemacht, was sie offensichtlich am besten können: Musik. Die Strategie, die keine war, ist aufgegangen.
Und sie überzeugen nicht nur durch Professionalität und Inhalte, sondern auch mit ihrem Auftreten. Scheinbar stets gut gelaunt, drehen sie ihre Videos selbst, bleiben bescheiden und freuen sich „auf tolle Konzerte und viele neue Freunde und Hörer“. Auf ihrer Homepage bringen es die jungen Männer auf den Punkt: „Schlagzeug, Gitarre, Bass, Gesang, Klavier, Mundharmonika – das ist das Besteck – und mit guten Songs, viel Blues und Hennings unverwechselbarer Stimme treffen Annenmaykantereit die Herzen ihrer Generation, der davor und der danach.“ Unser Herz haben sie schon lange erobert und deswegen war das Konzert im Wiener B72 für VIENNARAMA ein Pflichttermin.
Nur nicht aus Liebe weinen…ich liebe jeden, der mir gefällt!
Und das haben nicht nur wir so gesehen. Für einen Mittwochabend ist das B72 gut besucht und die Spannung, was die Kölner Band live zu bieten hat, steigt bis zur Stagetime um 22 Uhr. Fast schon schüchtern betreten die jungen Musiker die Bühne und sind offensichtlich überrascht, mit welch tosendem Applaus sie begrüßt werden. Und sie enttäuschen die Erwartungen nicht. Schon mit dem ersten Lied holen sie alle tanzwütigen Gäste ab und auch die Band selbst rockt bei jedem Lied mit. „Schön, dass ihr alle wegen uns gekommen seid“, begrüßen sie das Publikum und legen danach eine einstündige Tanzshow ein. Doch auch sie lassen auch leise Momente zu und so berühren besonders Lieder wie „Oft gefragt“. Besonders die deutschsprachigen Lieder überzeugen mit Tiefgang und so wird unverblümt über Liebeskummer und Familienverhältnisse gesungen, die einerseits nachdenklich stimmen, andererseits durch die Direktheit erfrischen und Mut machen. Und auch den Liedern, die sie covern, verleihen sie ihren eigenen Schliff. Verabschiedet wird das Publikum mit „21, 22, 23“ und wir summen noch auf dem Heimweg. „Und du bist 21, 22, 23, du kannst ja gar nicht wissen, was du willst und du bist 24, 25, 26 und du tanzt nicht mehr wie früher“.
VIENNARAMA-Fazit: Es fällt uns schwer ein objektives Urteil zu fällen. Kritische Distanz gibt es bei Annenmaykantereit nicht. Macht aber nichts. Wir sind begeistert. Wir können jedem Annenmaykantereit ans Herz legen, sei es live, auf CD, oder auf Youtube. Jeder sollte ein Stück Annenmaykantereit in seinem Leben haben – ihr werdet es nicht bereuen. Wir versprechen’s.
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