An einem Tag mit The Prodigy auf der Bühne. Am nächsten Autor eines Buches. Zwischendurch fliegt er mit Shantel nach Mexiko. Von wem wir sprechen? Matthias Hombauer. Was er macht? Er ist Rockstarfotograf. Wir haben den jungen Künstler auf einen Kaffee getroffen.
Müssten wir im Wörterbuch ein Foto neben „Bescheidenheit“ setzen – es wäre mit Sicherheit Matthias Hombauer. Innerhalb von sechs Jahren hat er sich zu einem angesehenen Konzertfotografen hochgearbeitet. Nebenbei hat er noch schnell seinen Doktor in Molekularbiologie abgeschlossen. Trotzdem kein Grund für ihn abzuheben. „Es ist keine Magie dabei, ich mache nichts, was andere nicht machen. Es steckt einfach immer viel Arbeit dahinter. Ich glaub‘, ich habe es einfach geschafft, dass ich in Fotografie und Musik meine zwei Leidenschaften gefunden habe. Seitdem ich das mache, fühlt es sich nicht mehr nach Arbeit an.“ Beneidenswert.
Ich supporte Bands, die mir auch wirklich etwas bedeuten
Doch dafür hat Matthias Hombauer lange gearbeitet. Fotografieren hat er sich autodidaktisch beigebracht und in der Anfangszeit hat er sehr viel Zeit im Konzertgraben verbracht, um sich ein Portfolio aufzubauen. Nicht die einfachste Arbeit. Schlechte Lichtverhältnisse und die Unberechenbarkeit des Verlaufs machen jedes Konzert zur Herausforderung. Während drei Liedern werden dann schnell 300 Fotos gemacht, von denen fünf gut sind und eines der Bringer. Durchhaltevermögen und Networken haben ihn dahin gebracht, wo er heute ist. Auf der Bühne mit den Rockstars unserer Zeit. „Wenn du dann auf der Bühne vor 50 000 Menschen stehst, dann ist das ein Adrenalinkick, den man noch Tage später spürt.“
Man ist doch immer aufgeregt – besonders bei Bands, die einem wichtig sind
„Mein Ziel mit meinen Fotos ist, dass der Betrachter das Gefühl hat, er war wirklich selber dort.“ Sieht man sich die eindrucksvollen Bilder des Fotografen an, kann man nur sagen: Mission completed. Neben den Live-Auftritten werden dann oft noch Portraits der Musiker gemacht. Dazu gehört natürlich Vertrauen. Und sie vertrauen ihm. So sehr, dass er bald mit der Band Shantel auf Tour gehen wird. Eine Ehre, wie er betont. Einziger Wermutstropfen. „Die Magie des Rockstar-Seins vergeht mit der Zeit, aber das ist okay. Man merkt schnell, das sind auch nur Menschen mit Sorgen und Ängsten.“
Es bringt nichts sich zu stressen – man weiß eh nie was kommt
Doch so einfach wie es jetzt klingt war es dann doch wieder nicht. „Ich hatte meine Ups & Downs. Das ist sicher bei jedem so, der in der Selbstständigkeit ist. Man muss Verschiedenes ausprobieren. Wenn’s funktioniert bleibt man dabei, wenn es nicht funktioniert macht man es halt anders.“ So kann es schon mal sein, dass Matthias ein Projekt komplett verwirft, weil es nicht funktioniert oder einfach die Zeit nicht da ist. Step-by-Step ist sein Motto. „Es gibt keinen Abkürzer im Leben, es ist alles harte Arbeit und du musst einfach dranbleiben, irgendwann wirst du belohnt werden.“
How to become a Rockstar Photographer!
Im Moment steckt er all sein Herzblut in das Projekt „How to become a Rockstar Photographer!“, das seit gestern online erhältlich ist. Schritt für Schritt legt er hier offen, wie er dort angekommen ist, wo er heute steht. Mit vielen Tipps & Tricks erklärt er ambitionierten Fotografen, was sie beachten müssen. Konkurrenzdenken? Weit gefehlt. Beiträge schreiben und Feedback bekommen, das ist dem Fotografen besonders wichtig.
Wissen eröffnen & Feedback bekommen
Nach drei Monaten intensiver Recherche und Arbeit ist das Buch nun online erhältlich. Nur der Anfang einer Mission. Denn für Matthias ist der Community-Gedanke sehr wichtig. Fotografen miteinander vernetzen und das vorhandene Wissen teilen – das ist das Ziel. Wir wünschen ihm dabei viel Erfolg. Wenn es nicht klappt, gibt es ja immer noch die Molekularbiologie. Aber eine innere Stimme sagt uns, dass er die nicht brauchen wird.
Mehr Infos zu „How to become a Rockstar Photographer“ findet ihr hier: http://howtobecomearockstarphotographer.com/
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