Es gibt Dinge, für die Wien weltweit berühmt ist, die ein echter Wiener aber noch nie gemacht hat. Dazu zählt zum Beispiel eine Sachertorte im Hotel Sacher essen. Das macht nun wirklich niemand. Riesenrad fahren gehört auch dazu. VIENNARAMA-Gründerin Hannah hat diesen Umstand geändert und kann nur jedem Wiener empfehlen, seine Stadt einmal von oben zu betrachten.
Die VIENNARAMA-Redaktion hat viele „echte“ Wiener unter sich. Wir sind hier geboren, aufgewachsen und planen unser Leben hier. Was zur Folge hat, dass wir oft an Wahrzeichen, die Touristen zu ekstatischen Ausbrüchen bringt, einfach vorbeigehen, ohne sie bewusst wahrzunehmen. Den sogenannten Flair unserer Stadt haben wir zwar im Blut, vergessen aber im Alltag oft darauf diesen zu genießen. Das wollen wir ändern. Deswegen lassen wir uns auf kleine Wien-Dates ein, um die Beziehung frisch und aufregend zu halten.
Wien, Wien nur du allein….
Unser erstes Ziel ist das Wiener Riesenrad. Schulklassen pilgern aus ganz Österreich zu einem der berühmtestes Wahrzeichen Wiens. Manche Menschen heiraten sogar in einem der kleinen Waggons. Deswegen haben auch wir uns entschlossen uns auf das Abenteuer einzulassen.
Von Kaiser Franz Josef bis zum Zweiten Weltkrieg
Errichtet wurde das Wiener Riesenrad schon im Jahr 1897 zur Feier des 50. Thronjubiläums Kaiser Franz Josefs I. 1916 wird eine gerichtliche Abbruchgenehmigung erteilt, die aus Geldmangel nie wahrgenommen wird. Gott sei Dank. Nach und nach interessieren sich immer mehr US-Filmfirmen für das heutige Wahrzeichen und bauen es in Filme ein. Nach einem Brand gegen Ende des zweiten Weltkriegs wird das Riesenrad 1945 wieder aufgebaut und ist ab 1947 wieder im Betrieb. 2002 tauchen dann acht der verschollenen Waggons wieder auf und dienen dem Besucher heute als Ausstellungsstücke. In den acht Waggons kann der Besucher Szenen der Wiener Geschichte bestaunen: Römer, die im Prater auf Schlitten von Löwen gezogen werden. Der Aufbau des Wiener Stephansdoms. Ein Heißluftballon, der über den Prater fliegt und Schlachten der Türkenbelagerung. Liebevoll animiert, kommt man so in die richtige Stimmung, um dann endlich in luftige Höhe abzuheben.
Vogelperspektive über Wien
Gesagt, getan. Wir nehmen also in einem der roten Waggons Platz und freuen uns wie
kleine Kinder als wir höher und höher steigen. Nach und nach wird der Wiener Wurstelprater immer kleiner und die Attraktionen sehen von so weit oben gar nicht mehr so respekteinflößend aus. In der fünfzehnminütigen Fahrt wird einem die Größe des grünen Praters erst so richtig bewusst. Und ist man ganz oben angelangt, liegt sie einem zu Füßen – die wohl schönste Stadt der Welt. Ob die Müllverbrennungsanlage im 9. Bezirk, die Votivkirche am Schottentor, die Karmeliterkirche in der Leopoldstadt oder der Vater aller Sehenswürdigkeiten, der Stephansdom im „Ersten“. Man sieht sie alle. Wien, wie wir es kennen und lieben.
Plötzlich fühlen wir wieder diese Ur-Verbundenheit zu unserer Stadt und taumeln beflügelt (im wahrsten Sinne des Wortes) wieder in den Wurstelprater. Dass hier bei der Statue von Johann Strauß auch noch der Donauwalzer laut gespielt wird, ist die Krönung unseres ersten Wien-Dates. Hach, Donau so blau, durch Tal und Au, wogst ruhig du dahin, dich grüßt unser Wien, dein silbernes Band , knüpft Land an Land, und fröhliche Herzen schlagen, an deinem schönen Strand.
VIENNARAMA-Fazit: Mit einem Fahrtpreis von 9,50 € sicher kein billiges Vernügen, das man sich jedes Wochenende gönnt. Aber ob „echter“ Wiener oder nicht. Jeder sollte sich Wien einmal aus der Luft ansehen. Wir freuen uns auf weitere Wien-Dates und müssen eines vorwegnehmen: Eine originale Sachertorte werden wir wohl trotz aller Euphorie nicht essen.
Foto-Credits: Hannah Poppenwimmer
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