Sommer, Sonne, Sonnenschein – jetzt endlich auch in Österreich! Das heißt, es ist Zeit für die Sommer-Blockbuster! Der neue „Baywatch“-Film verspricht eine Menge nassen Spaß und Action. Erfrischende Neuauflage der kultigen Serie oder doch eher ein Fall ins kalte Wasser? VIENNARAMA hat sich das Lifeguard-Revival für euch angesehen.
Beach, please!
An den Stränden Floridas kann es ganz schön gefährlich zugehen. Deshalb haben Rettungsschwimmer Mitch Buchannon (Dwayne Johnson) und sein Baywatch-Team stets ein wachsames Auge auf die Besucher. Jedes Jahr haben neue Rekruten die Möglichkeit, in das Team aufgenommen zu werden. Diesmal versuchen auch die taffe Summer Quinn (Alexandra Daddario) und der eher tollpatschige Ronnie (Matt Bass) ihr Glück. Auch Matt Brody (Zac Efron), ein ehemaliger Olympiaschwimmer, schummelt sich zu den neuen Auszubildenden. Damit ist er besonders dem disziplinierten Mitch ein Dorn im Auge – Hitzkopf Matt hält sich so gar nicht an die Regeln und bringt sich selbst öfter in Gefahr als tatsächlich Menschenleben zu retten. Als dann auch noch die schöne, aber gefährliche Geschäftsfrau Victoria Leeds (Priyanka Chopra) auftaucht, muss das Baywatch-Team rasch lernen an einem Strang zu ziehen, um den Strand vor den Machenschaften einer Drogenverschwörung zu beschützen.
Parodie oder nicht Parodie? Das ist hier die Frage!
Die Baywatch-Serie mit David Hasselhoff und Pamela Anderson wurde in den 90er Jahren zum Kult. 2017 ist nun das Jahr, in dem Regisseur Seth Gordon die lang bestehende Idee, die Serie neu aufleben und zum Film werden zu lassen, in die Realität umsetzt. An dieser Stelle muss man sich eingestehen, dass schon die Serie nie wirklich ernstzunehmende Geschichten zum Thema hatte. Was im Film präsentiert wird, erreicht jedoch nochmal ein ganz neues Niveau.
Schon in den ersten zehn Minuten hat man das Gefühl, leicht auf den Arm genommen zu werden: Dwayne Johnson springt in Super-Slowmotion ins Wasser, taucht zu Dubstep-Musik in heroischer Pose auf, einen beinahe ertrunkenen Menschen in den muskelbepackten Armen – der Titel „Baywatch“ erscheint in Übergröße im Hintergrund und Delfine springen aus dem Wasser… Hätte der Film eine Parodie auf die alte Serie werden sollen, hätte man es nicht besser machen können. Genau hier liegt das Problem. Der Film nimmt sich selbst zu ernst, versucht aber gleichzeitig, sich über die Serie lustig zu machen. Das Ergebnis: Das, was lustig sein soll, wirkt übertrieben, und das, was ernst sein soll, wirkt lächerlich. Bis zum Schluss ist man sich nicht ganz sicher, wie der Film einzuordnen ist.
Liga der außergewöhnlich durchtrainierten Gentlemen
Der Cast von Baywatch ist genau das, was man erwartet: durchtrainierte, schöne Menschen, die in Zeitlupe in ihren sexy Badeoutifts durchs Bild laufen. Dies scheint auch der Fokus des Films zu sein. Während Zac Efron mit beinahe extremer körperlicher Fitness beängstigt, wirkt seine Rolle als ehemaliger Olympiasieger, über den man sich im Internet lustig macht, besonders überflüssig. Der Film versucht Sympathie für ihn zu generieren, scheitert aber kläglich an der Tatsache, dass der Charakter von Matt einfach nur dumm ist. Die weiblichen Rollen sollen den Anschein von starken, kompetenten Powerfrauen erzeugen, haben dabei aber keinerlei Tiefgang, und sind letztlich nur dazu da, die Story der männlichen Rollen anzutreiben. Der einzige Pluspunkt des Films ist Schauspieler Dwayne Johnson. Er mag zwar am meisten mit seinen Muskeln beeindrucken, bringt als Schauspieler aber den Charme und die Sympathie mit, die man von „The Rock“ bereits kennt.
VIENNARAMA-Fazit: Baywatch sollte ein lustiger Sommer-Blockbuster werden, ist aber leider nur eine missglückte Form einer parodistischen Hommage geworden, der eine interessante Story bzw. ebensolche Charaktere abgehen. Der Film liefert für seine knapp zwei Stunden Laufzeit einfach nicht das, was er verspricht. Vielleicht wenn man sein Hirn komplett ausschaltet. Aber auch nur vielleicht.
Baywatch – jetzt im Kino!
Foto-Credits: Constantin Film
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