SongtoSong Filmplakat

„Sex, Drugs & Rock’n’Roll“ ist nicht nur ein überbeanspruchter Slogan, sondern auch der Drama-Stoff, aus dem der Kinofilm „Song to Song“ von Regisseur Terrence Malick gemacht ist. VIENNARAMA meets drama! Wir berichten vorab.

Fame & Fortune
„Ich hatte eine Phase, in der musste Sex gewalttätig sein.“ Schon der erste Satz der Protagonistin Faye (Rooney Mara) verrät: Dieser Film ist kein Drama der Herzschmerzkategorie, sondern einer, der verstören wird. Und auch bei den Folgesequenzen kann man nicht von leichter Kost sprechen. Während wir Faye auf Festivals und in die Musikerszene folgen, erzählt sie von ihrer Lebensphilosophie. Dass sie nur irgendetwas fühlen will. Leben möchte. Frei sein möchte.

Musikproduzent Cook (Michael Fassbender) auf einer seiner Parties.
Musikproduzent Cook (Michael Fassbender) auf einer seiner Parties.

Um jeden Preis…
Und dafür auch ihren Körper einsetzt. Zum Beispiel in einer Affäre mit dem Musikproduzenten Cook (Michael Fassbender), von dem sie sich Hilfe für ihre Karriere verspricht. Dieser scheint alles zu haben. Und alles versprechen zu können: Einen Plattenvertrag, teure Anwesen, maßgeschneiderte Kleidung. So zieht er auch den Musiker BV (Ryan Gosling) in seinen Bann, der sich in die nach außen hin fragile und schüchtern wirkende Faye verliebt. Doch auch als sie ein Paar werden, lässt sich Faye weiter von Cook benutzen, der bald außen vor steht.

BV (Ryan Goslin) und Faye (Rooney Mara) auf einem Kurztrip in Mexiko, den Cook organisiert.
BV (Ryan Goslin) und Faye (Rooney Mara) auf einem Kurztrip in Mexiko, den Cook organisiert.

…geliebt werden
Szenenartig, wie in einem Rausch, reihen sich die Erlebnisse der Hauptdarsteller aneinander. Alle auf der Suche nach – ja, wonach eigentlich? Keiner von ihnen scheint es zu wissen. Dazwischen kommen Sex, Lügen, Konzerte und emotionaler Missbrauch. Als BV von Fayes Affäre mit Cook erfährt, trennt er sich von ihr und glaubt, in Amanda (Cate Blanchett) eine treue Freundin zu finden, während Faye von der Französin Zoey (Bérénice Marlohe) verführt wird. Cook wiederum verspricht der Kellnerin Rhonda (Natalie Portman) materielle Sicherheit, die sie immer weiter in den Abgrund und letztlich in ein Hotelzimmer mit einer Prostituierten führt.

BV (Ryan Gosling) und Amanda (Cate Blanchett) auf der Suche nach dem Glück.
BV (Ryan Gosling) und Amanda (Cate Blanchett) auf der Suche nach dem Glück.

Das Licht am Horizont
Dazwischen: Sonne. Wolken. Vögel. „Da ist etwas, das von uns gefunden werden möchte“, verspricht Fayes Stimme, als es scheint, als könne alles nicht mehr schlimmer werden. Szenen in der Kirche, ein Kreuz, ein Engel, ein Heiligengemälde im Hintergrund. Manche finden den Weg, andere nicht – doch jeder hat Hoffnungen, Träume und Ängste, die aus dem Off erzählt werden. Am Ende sind alle in sich alleine. Faye und BV treffen wieder aufeinander. Ob die Musik ihr Leben ist? Die Frage scheint eher zu sein: Wie sieht das Musikerleben dazu aus?

Patti Smith und Faye (Rooney Mara)
Patti Smith und Faye (Rooney Mara)

VIENNARAMA-Fazit: Der Film wagt einen Blick hinter die kurz aufblinkende Fassade der Musikindustrie und ist in diesem Sinne mehr die Geschichte von Sucht, Suche und Verirrungen. Gastauftritte von Iggy Pop, Patti Smith und den Red Hot Chili Peppers erinnern uns zwischenzeitlich an die Rahmenhandlung. Ein Film mit einer Botschaft – sehr gut umgesetzt, allerdings nichts für schwache Nerven!

Song to Song – ab 25.05.2017 im Kino!

Fotocredits: 2016 STUDIOCANAL GmbH

Discussion

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert