Filmplakat

Am 26. Juli bringt uns Regie-Neuling Drew Pearce ‚Hotel Artemis‘, eine Geschichte über gefährliche Gangster und deren ärztliche Behandlungen in die Kinos. Mit einem tollen Schauspiel-Ensemble und einer interessanten Story verspricht der Film einiges an Starpower und Action. Bei VIENNARAMA erfahrt ihr, ob dieses Versprechen auch eingehalten wird.

Welcome To The Hotel Artemis

Wir befinden uns im Jahr 2028. Es ist ein ganz normaler Mittwoch für die Krankenschwester Jean (Jodie Foster) und Helfer Everest (Dave Bautista), Betreiber des ‚Hotel Artemis‘. Dies ist ein geheimer Zufluchtsort für Killer und Verbrecher, die ärztliche Hilfe benötigen, ohne der Polizei ausgeliefert zu werden. Jeder Gast bekommt einen Codenamen zugeteilt, damit die Identität geschützt bleibt. Bereits eingecheckt haben der cholerische Waffenhändler Acapulco (Charlie Day) und die gefährliche Auftragskillerin Nice (Sofia Boutella). Hinzu kommen noch die Brüder Sherman, Codename Waikiki, und Lev, Codename Honolulu (gespielt von Sterling K. Brown und Brian Tyree Henry). Die beiden haben sich die aktuellen brutalen Aufstände in Los Angeles gegen die Trinkwasser-Konzerne zunutze gemacht, um die Angestellten einer Bank zu berauben. Dabei ging auch ein wertvoller Kugelschreiber mit, der den beiden Brüdern zum Verhängnis wird. Denn dieser enthält wertvolle Diamanten und gehört niemand geringerem als dem Mega-Gangsterboss Franklin (Jeff Goldblum), auch „Wolf-King“ genannt. Als schließlich Wolf-King und dessen Sohn Crosby (Zachary Quinto) auch noch im Hotel eintreffen, versinkt alles im Chaos, denn keinem dieser gefährlichen Patienten ist zu trauen. Und dann taucht auch noch die Polizistin Morgan (Jenny Slate) auf, deren Vergangenheit tragisch mit der von Jean verbunden ist …

Jean und Everest haben in dieser Nacht einiges zu tun.
Jean und Everest haben in dieser Nacht einiges zu tun.

Such A Lovely Place, Such A Lovely Face

Hotel Artemis ist stilistisch ein sehr dunkler Film. Während sich in der Außenwelt die Bevölkerung brutal bekämpft, werden innerhalb des Artemis‘ schäbige Hotelzimmer und düstere Korridore zum Schauplatz von viel Blut und Gewalt. Vor dieser effektiven Kulisse geben alle Schauspieler ihr Bestes, um der Stimmung noch mehr Druck zu verleihen. Die Charaktere sind jedoch alle nach typischen Mustern gestrickt. Da wäre der Gentlemen-Gauner, der doch irgendwie der Gute ist und nur seinem verletzten Bruder helfen möchte. Die Femme Fatale, die ihren Opfern mit einem zerbrochenem Häferl den Kopf abtrennen könnte. Und dann die Krankenschwester mit tragischer Backstory, die ihre Angst vor der Außenwelt bewältigen muss.

Plenty Of Room At The Hotel Artemis

Nach 5-jähriger Pause kehrt Jodie Foster nun endlich auf die Kinoleinwände zurück und erinnert uns daran, dass sie noch immer eine der ganz Großen ist. Charlie Day, den man eher aus dem Comedy-Bereich kennt, kann man hier mal ganz anders erleben. Auch Jeff Goldblum gibt nicht den liebenswert verschrobenen Kauz. Sterling K. Brown und Sofia Boutella nimmt man ihre Rolle als Gangster/Killer-Paar gerne ab. Aber das stärkste Schauspiel-Ensemble der Welt könnte es nicht schaffen, einer nicht wirklich ausgefleischten Story und nicht ausreichend entwickelten Charakteren genug Leben einzuhauchen. Es fehlt mehr Backstory, mehr Motiv, mehr Zeit für alle Beteiligten ihre Geschichte zu erzählen. Hotel Artemis hätte einfach noch genug Platz gehabt für MEHR.

Dieser Kugelschreiber wird Sherman noch viel Ärger machen.
Dieser Kugelschreiber wird Sherman noch viel Ärger machen.

Any Time Of Year You Can Find It Here

Betrachtet man den Film als Gesamtes, kann man ihm schon guten Gewissens einen Daumen hoch geben. Es ist nicht langweilig, es gibt viele gute Schauspieler, viel Action, ein kleines bisschen Humor und eine nette Ansammlung futuristischer Technik-Spielereien. Aber genau diese Sorte von Film liefert uns Hollywood doch jedes Jahr mehrmals ab. Solange man also nicht mehr erwartet als das übliche Action-Drama kann man sich getrost in den Kinosessel schmeißen und aufhören über Lücken in der Story nachzudenken. Es dauert schließlich auch nicht länger als eineinhalb Stunden.

VIENNARAMA-Fazit: Hotel Artemis ist als Regiedebut sicher nicht schlecht, ein Meisterwerk ist es aber auch nicht. Obwohl Schauspieler und Handlung an sich schon sehr interessant sind, würde man sich doch ein bisschen mehr vom Film erwarten. Allgemein aber doch ganz nett. Oder um es mit den beliebtesten Worten der Österreicher zu sagen: Jo. Eh.

Nice und Acapulco verstehen sich nicht so gut.
Nice und Acapulco verstehen sich nicht so gut.

Hotel Artemis – ab 26. Juli im Kino!

Foto-Credits: Constantin Film

Schlagwörter

Action · Hotel Artemis · Jodie Foster

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