Im Jahr 2007 brachte BBC Earth Films mit „Unsere Erde“ die bis dato aufwendigste, teuerste und erfolgreichste Naturdokumentation aller Zeiten hervor. Nach über 10 Jahren kommt jetzt schließlich mit „Unsere Erde 2“ die lang erwartete Fortsetzung in die Kinos. VIENNARAMA war für euch vor Ort!
So haben Sie die Welt noch nie gesehen!
Wie schon sein Vorgänger stellt der Film unseren Planeten dank modernster Technik in all seiner Schönheit, Magie und Faszination sehr bildgewaltig zur Schau. Die Erde wird dabei innerhalb von 24 Stunden unter die Lupe genommen. Wir folgen der Sonne, dem Zusammenhalt allen Lebens, auf ihrer Reise in die entlegensten Ortschaften. Aufmerksame Zuschauer erkennen den allseits bekannten Moderator Günther Jauch aus dem Off, der als Sprecher der deutschen Fassung gewonnen werden konnte.
Der erste Sonnenstrahl
Frühmorgens in Kenia. Die Sonne geht gerade auf und die ersten Tiere streifen durch das Grasland. Eines ist noch immer auf den Beinen – der Serval, eine nachtaktive Wildkatze, die nach wie vor nach potentieller Beute Ausschau hält. Es folgt ein Ortswechsel auf die Galapagosinseln im Pazifik, der Heimat von Meerechsen. Ihr Leben beginnt bereits abenteuerlich, müssen sie sich doch kurz nach dem Schlüpfen mutterseelenallein in Richtung Felsen aufmachen. Und werden dabei auch noch von Galapagosnattern verfolgt.
Der Tag schreitet voran
Die Sonne steigt weiter empor. Wir erhalten Einblick in eine verschlungene Waldlandschaft. Ein Pandaweibchen hat es sich gemütlich gemacht und kaut genüsslich an einem Bambusstock. Währenddessen erforscht ihr Junges neugierig die Umgebung. Immer unter dem wachenden Blick der Mutter. Nach einem Zwischenstopp auf dem afrikanischen Kontinent geht es weiter zu den Narwalen in die Arktis, den „Einhörnern der Meere“. Den Vormittag beschließt ein Braunbär im Norden Amerikas, der sich ausgiebigst an einem Baumstamm reibt.
Die Sonne im Zenit
Zu Mittag hat die Sonne in der Ebene des Äquators ihren Höchststand erreicht. Die einzigen Tiere, die sich der glühenden Hitze aussetzen, sind Giraffen. Es ist High-Noon – denn zwischen zwei Männchen findet gerade ein Duell statt, welches die Markierung der Reviere zum Ziel hat. Unter der Meeresoberfläche hingegen ist es um diese Tageszeit etwas ruhiger. Eine Pottwal-Familie legt gemeinsam mit ihrem Jungtier (in vertikaler Position treibend) ein Schläfchen ein. Auch in Panama geht es stressfrei zu. Es ist ein Zwergfaultier zu beobachten, das komatös im Baum hängt. Plötzlich ertönt der Ruf von einem Weibchen. Angezogen von den lieblichen Geräuschen macht sich das Männchen auf zu seiner Herzensdame.
Nachmittagsstimmung
Am Nachmittag wird in Georgien, auf Zavodovsky-Island, Halt gemacht. Im Mittelpunkt stehen Zügelpinguine. Während das Weibchen und die Jungtiere hungern, stürzt sich das Männchen wagemutig in die gefährlichen Gewässer, mit der Aussicht auf möglichst viele Fische. Danach gilt es die Familie unter 1,5 Millionen Pinguinen wiederzufinden. Im Sinne der gerechten Aufteilung der ehelichen Pflichten steht es das nächste Mal dem Weibchen zu, diese Reisestrapazen auf sich zu nehmen. In den Regenwäldern von Ecuador hingegen ist ein Kolibri auf der Suche nach Nektar und muss sich dabei gegen Bienen behaupten. Zu Hilfe kommen dem Vögelchen dabei Regentropfen, die an seinem Körper einfach abperlen, während die Biene davon bombardiert und ausgeschaltet wird.
Der Tag neigt sich dem Ende zu
Die nächste Station ist die Theiß, ein Fluss in Ungarn, auf dem ein wunderschönes Naturschauspiel zu beobachten ist. Im Zentrum stehen die Paarungstänze sowie die darauffolgende Eiablage der Eintagsfliegen. Dieses Prozedere wird auch als „Flussblüte“ bezeichnet. Am Abend wird es langsam kühler und nun schlagen auch die Raubtiere wieder gnadenlos zu. In Afrika gelingt es einem Zebra gerade noch sein Junges vor dem sicheren Tod durch einen Geparden zu retten.
Die dunkle Stunde bricht an
Sobald die Sonne untergegangen ist, offenbart sich eine völlig andere Welt: die Geschöpfe der Nacht kommen aus ihren Verstecken hervor. In den späten Abendstunden machen sich Leuchtkäfer auf die Suche nach der Liebe, können dabei jedoch leicht von Leuchtpilzen in die Irre geführt werden. Ähnliches ist auch am Himmel zu beobachten, nämlich anhand von Polarlichtern. Schließlich landen wir beim Menschen selbst, der durch die Technologisierung in den sich ausdehnenden Städten immer mehr in die Natur eingreift. Doch manche Tiere haben sich diesen Neuerungen durchaus angepasst, wie es anhand von den Waschbären in der Großstadt Toronto zu beobachten ist.
VIENNARAMA-Fazit: Mit „Unsere Erde 2“ ist dem Regieteam rund um Peter Webber eine eindrucksvolle Dokumentation gelungen, die dank modernster Technik einen tiefen Einblick in den Lebensraum unterschiedlichster Lebewesen gibt. Stimmung wird in dem Film vor allem auch durch die Hintergrundmusik erzeugt. Günther Jauch kommentiert das Geschehen sehr unterhaltsam und fungiert dabei fast schon als Märchenerzähler. All diese Komponenten machen „Unsere Erde 2“ zu einem äußerst empfehlenswerten Film für Jung und Alt.
Unsere Erde 2 – jetzt im Kino!
Fotocredits: Constantin Film
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