Der neunte Wiener Feschmarkt öffnete vergangenes Wochenende wieder seine Pforten. Neben Kunst- und Designfans wurden auch hungrige Gäste nicht enttäuscht: Das Kulinarium am Markt wird von Jahr zu Jahr größer. VIENNARAMA hat sich durchgeshoppt und durchgekostet.

Für tausende Wiener war der Winterfeschmarkt 2014 wieder ein Anlass, die Ottakringer Brauerei zu stürmen. Der Designmarkt hat mittlerweile Kultstatus erreicht und expandiert ständig. Neben selbstdesigntem Schmuck und Mode und kreativem Produktdesign gibt es auch ein umfangreiches Gastroangebot, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Essen, shoppen und Essen shoppen

Was kann es besseres geben? Und so haben wir den Feschmarkt einmal kulinarisch unter die Lupe genommen. Erste Entdeckung: Foodtrucks haben es endlich auch nach Österreich geschafft. Beim diesjährigen Feschmarkt parkten gleich vier davon am Vorplatz der Ottakringer Brauerei. Ob saftige Wraps von Wrapstars, amerikanische Burger von Teddy’s Foodtruck, vegane Bio-Crêpes von Road Crêpe oder Kuchen vom ungarischen Coffee Truck: Eine kurze Runde am

unnamed (2)Vorplatz reichte aus, um für die nächsten Stunden satt zu werden. Durch die fröhlich bunten Foodtrucks machte es doppelt Spaß. Zwischen den Trucks lockten zahlreiche weitere hausgemachte Leckereien. Bei den Mädels von Blatt & Blüte zum Beispiel konnte man die äußerst leckeren, selbstgebackenen Kekse selbst einpacken und nach Gewicht kaufen – sehr gut! So ist auch die nächste Arbeitswoche naschtechnisch gesichert.

Liebevoll gemacht und weit weg von Massenware

Wer sich dann durch die große Halle der Ottakringer Brauerei geshoppt, sämtliche Stockwerke abgeklappert und alle steilen Stufen und Galerien erklommen hat, der hat sich die nächste Pause verdient. Ein Mekka für Foodies ist auch der zweite Foodcourt am Gerstenboden. Indoor und somit kuschlig warm, perfekt bei Schlechtwetter. Das Hot Dog-Mobil Hildegard Wurst kannte manch ein Besucher schon von den letzten Märkten (Psst: Bald eröffnet die erste Hildegard Wurst Filiale in der Margaretenstraße!). Wer es exotischer mag, dem sei aber ein Asia-Snack in Form eines Onigiri empfohlen. Die kleinen gefüllten Reisdreiecke im Algenblatt von Metcha Matcha sind praktische und gesunde Imbisse für zwischendurch.

unnamed (3)Dass die Speisen der Trucks und Stände alle hand- bzw. hausgemacht sind, sieht und schmeckt man. Die KöchInnen und BäckerInnen haben Freude an ihrem Tun – so fühlt man sich nicht wie an einem anonymen Take-Away, sondern wie von Freunden bekocht. Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe haben hier nichts zu suchen. Einzig die teilweise hohen Preise für sehr überschaubar große Cakepops, Törtchen und Co. überraschen ab und an. Zum Glück sind einige der Anbieter wie Metcha Matcha oder der Wrapstars-Truck regulär in Wien vertreten, so dass wir nicht bis zum nächsten Feschmarkt warten müssen, um uns den Bauch mit Köstlichkeiten vollzuschlagen.

Gläschenglück zum Mitnehmen

Im Hopfenboden schließlich eröffnete sich den Gourmets das Feschmarkt-Deli: Auf 120 m2unnamed (1) standen selbstgemachte Pestos, Chutneys, Gewürze, Liköre und allerlei hübsch verpackte Köstlichkeiten zum Verkauf. Fast alle Produkte konnte man auch kosten. So kam es, dass wir innerhalb von 15 Minuten vier verschiedene Pfeffersorten aus aller Welt, zwei serbische Weinbrände, einen steirischen Gin und drei verschiedene laktosefreie Nougatcremes verkosteten. Diesen Verkostungsmarathon hätte man durchaus noch weiterführen können. Schade nur, dass man nur in Bargeld zahlen kann. Im Vorhinein weiß man leider oft nicht,

 

wieviel Geld man im Food-Rausch tatsächlich benötigt.

Unsere Highlights zum verschenken oder selber essen: der eben erwähnte steirische Ginnamens Aeijst (ja, das ist steirisch für die „Äste“ der Sträucher). Das Sugo vom Mangalitza-Schwein mit Äpfeln von Meislmichl (und das lag nicht nur an den feschen Produzenten!). Und besonders hübsch geschichtet in Flaschen: die fertigen Backmischungen für Cookies und Brownies von Lieblingskuchen.

VIENNARAMA-Fazit: Vollgestopft (die Bäuche) und vollbepackt (die Taschen) verließen wir den diesjährigen Winterfeschmarkt – trotz langer Schlangen beim Eingang lohnt sich ein Besuch nach wie vor. Auch wenn viele bereits bekannte Aussteller vor Ort waren: Langweilig wird es am Feschmarkt nie – und wer hungrig rausgeht, ist sowieso selbst schuld.

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