Grießnockerlaffäre. Ein Filmtitel, der definitiv neugierig macht. Und nicht nur das. Als Buchverfilmung ist es nun bereits der vierte Titel der Bestsellerautorin Rita Falk, der auf der Leinwand erscheint. VIENNARAMA lässt Blockbuster einmal Blockbuster sein und hat sich zur Abwechslung eine bayerische Kriminalkomödie angesehen.
Kollegenschweinereien
Polizeieinsatz Amoklauf. Was als nervenzerreißendes Szenario den Film eröffnet, wird vom gelangweilten Protagonisten der Grießnockerlaffäre rasch als Übung enttarnt: Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) streckt den vermeintlichen Terroristen mit einem gezielten Schuss seiner Übungswaffe nieder und geht in die Pause. Kommisar Barschl (Francis Fulton-Smith) scheint seinem Kollegen allerdings auch außerhalb des Reviers ein Dorn im Auge zu sein. Und so kommt es auch auf der Hochzeit eines gemeinsamen Kollegens zum Streit.
Ernüchterndes Erwachen
Nachdem es die Polizisten an diesem Abend mit ihrem Alkoholkonsum nicht zu genau nehmen, fordert Barschl die Autofahrer zur Kontrolle auf: Bereits genervt von der ewig hinterlistigen Art zückt Eberhofer kurzerhand seine geladene Waffe und hält sie ihm an den Kopf. Barschl zieht sich daraufhin zurück, droht jedoch mit Konsequenzen. Die zeigen sich am nächsten Vormittag – allerdings auf unerwartete Art und Weise. Eberhofers Messer wurde nämlich wiedergefunden. Im Rücken von Barschls Leiche. Kater oder nicht – für Eberhofer geht es vom Bett aus in die Zelle.
“Ein zerdatschter Schmetterling an der Windschutzscheibe.”
Selbst beim Rohrschachtest verliert Eberhofer seinen gelassenen, bayerischen Humor nicht. Mit Erfolg. Denn sein Vater (Eisi Gulp) springt für ihn in die Bresche und sagt aus, dass er zur Tatzeit bereits zuhause war. Doch die Lüge verschafft ihm nur etwas Zeit. Alle Indizien sprechen gegen Eberhofer. Und so macht sich der suspendierte Polizist daran seine Unschuld zu beweisen, während er nebenbei einen tödlichen Unfall im Ort Niederkaltenkirchen unter die Lupe nimmt.
Liebe, Mord & Grießnockerlsuppe
Eines wird einem mit Franz Eberhofer nie: langweilig. Denn Eifersuchtsdramen spielen sich nicht nur vonseiten seiner Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff) und seinem Partner in Crime Rudi (Simon Schwarz) ab, sondern auch zwischen seinem Vater und dessen Mutter (Enzi Fuchs) ab. Denn die quartiert kurzerhand den ominösen Paul (Branko Samarovski) ein, kocht nur noch Grießnockerlsuppe und verlässt das Schlafzimmer nur noch selten. Da könnte man glatt den Mord vergessen, der Eberhofer erstmal zur russischen Ex-Prostituierten Witwe Barschl (Lilith Stangenberg) führt…
VIENNARAMA-Fazit: Ein netter Krimi mit bayerischem Humor, der dank sarkastischem Grundtenor ebenso die österreichischen Lachmuskeln bewegt. Leider kann die schauspielerische Leistung nicht vollends überzeugen – wer allerdings wieder einmal Abwechslung zu hollywoodglatter Action nötig hat, ist mit der Grießnockerlaffäre gut beraten.
Grießnockerlaffäre – ab 03.08. im Kino!
Fotocredits: Constantin Film Verleih GmbH
Discussion
Leave a reply