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Von 13. bis 15. Juni fand er wieder statt, DER Designmarkt der Stadt. Mit vielen Randveranstaltungen wie Kleidertauschbörse und Parties verzeichnete das fesche Event allein auf seiner Veranstaltungsseite auf Facebook über 4000 zugesagte Teilnehmer. VIENNARAMA war gleich am Freitag unter den ersten, die den Schauplatz betraten.

Gutes Gewissen

Um 100€ auszugeben, muss man sich – aus eigener Erfahrung – am FESCH’Markt gerade mal 2 Sachen kaufen.
Und das ist auch gut so. Denn wer billige Massenware zu Schleuderpreisen sucht, ist hier sowieso seit jeher am falschen Platz. Es gibt natürlich auch weitaus teurere Dinge, aber auch sehr viel günstigere. Aber ohne Ausnahme sind sie mit Liebe und Geduld selbst IMG_4141genäht, gebaut, gezeichnet oder einfach gemacht.
„Wir sind zum ersten Mal hier, ist ja ganz schön viel los!“, höre ich die nette Designerin von „Frau Klarer“ sagen, die bezaubernde geometrische Skulpturen, Blumentöpfe und Schmuck aus Beton herstellt. „Heute ist erst Freitag, das wird noch etwas mehr“, konnte ich mir da als kleinen Einwurf nicht verkneifen, da sich hier noch bis Sonntag die Menschenmasse nur so durchschlängeln werden.
Der Trend zu DIY, Upcycling und Fair Fashion ist schon längst vom Hipster- und Hippietum in die breiten Massen gewandert und begeistert anscheinend ganz Wien, wenn man sich die ständig wachsenden Besucherzahlen ansieht. Jedes FESCH’Markt Wochenende kann man außerdem einen steilen Anstieg der Jutebeutelträger bemerken, denn der Ansturm auf die sogenannten Wundertüten, gefüllt mit allerlei Goodies und Proben ist groß und wer anschließend mit der FESCH’bag am Tel Aviv Beach gesichtet wird, automatisch cool. Ich hab‘ meine schon, nur so nebenbei.

Da bleibt kein Wunsch offen

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Für 3€ Eintrittspreis kann man in der Ottakringer Brauerei einen ganzen Tag verbringen, der eigentlich gar nichts mehr zu wünschen übrig ließe. In der Gastroabteilung kann man sich gemütlich durchkosten, mit köstlichen selbst-hergestellten Produkten, ohne bedenkliche Inhaltsstoffe oder Zusätze, die allesamt lokal mit Bedacht auf Nachhaltigkeit hergestellt sind. Da schmeckt es ehrlich gleich doppelt so gut und bei solcher Konkurrenz muss man sich natürlich mehr einfallen lassen als olle selbstgemachte Marillenmarmelade – ich sage nur:handgemachter Nougataufstrich mit Pistazien.

Man kann sich junge Kunst ansehen und anschließend sogar erwerben, sich in der Interior-Abteilung Einrichtungsideen holen oder draußen im Liegestuhl mit einem kühlen Ottakringer in der Hand chillen, (wenn man schon mal da ist..). Am meisten liebe ich aber den Produktdesign-Sektor, der jedes Jahr aufs neue frische Ideen und Designs nach Wien lockt und zeigt, dass Upcycling schon lange nichts mehr mit Schlitzen in T-Shirts oder Schmuck aus alten Espresso-Kapseln zu tun hat. Wenn man hier etwas kauft, weiß man woher das Produkt kommt und vor allem von wem. Man kann sich mit den Designern selbst unterhalten, sich austauschen und vielleicht sogar ihre Geschichten erfahren.IMG_4127
Alles in allem verändert sich meine Einstellung in Sachen Shopping nicht nur durch mein Modestudium immer mehr, sondern auch durch Märkte und Veranstaltungen wie diese hier. Ich will nicht mehr auf große, gesichtslose Konzerne angewiesen sein, die Menschen ausbeuten und noch dazu miese Qualität liefern. Ich will nicht mehr 5 Handtaschen um 50€ bekommen, die nach einem Jahr reif für die Mülltonne sind, ich will hochwertige, aus guten Materialien, auch wenn ich um denselben Preis nur eine bekomme. Ich will die Menschen kennen, die meine Kleidung, meinen Schmuck und meinen Nougataufstrich herstellen, und sicher sein, dass ich meinen Körper mit den Produkten nicht unbewusst mit verbliebenen Chemikalien vergifte. Und vor allem finde ich es schön, kreative Personen zu unterstützen, die den Sprung in das Haifischbecken gewagt haben und ihre Leidenschaft zum Beruf machen.

VIENNARAMA-Fazit: Wie jedes Jahr war der FESCH’Markt ein fixer Termin in unseremIMG_4117 Eventkalender. Man trifft sich dort, schlendert gemütlich durch die Brauerei und lernt jedes Jahr aufs neue tolle junge Designer kennen. Dieses Jahr gab es außerdem einen eigenen Interior-Floor und ganz neu, eine „Bikes & Boards“-Sektion! Also für nächstes Jahr unbedingt vormerken, vorbeischauen, Jutebeutel holen, sich inspirieren lassen und ein Bier trinken.

Mehr Infos unter: www.feschmarkt.info

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