Ab und zu will doch jeder einmal eine Pause von rührseligen Dramen, moralisierenden Gesellschaftkritiken und oscarverdächtigen Blockbustern. Da kommt Criminal Squad doch genau richtig! Ein Film wie dieser ist wie das Stückchen Ingwer zum delikaten Sushi, wenn der Gaumen hin und wieder eine Reinigung braucht. Ab 2. Februar heißt es also Cops gegen Gangster und VIENNARAMA berichtet für euch über dieses waffengeladene Kräftemessen.

Geld oder Leben
An einem regnerischen Abend in Los Angeles hält ein Geldtransporter an einer Raststelle, um Donuts und Kaffee zu tanken. Ein fataler Fehler, denn ein Haufen bis an die Zähne bewaffneter Männer wartet nur darauf, diesen Geldtransporter zu überfallen. Da sich alle Beteiligten in einem äußert nervösen Zustand befinden, läuft natürlich einiges schief. Sowohl Polizisten als auch Gangster sterben und hinterlassen einen blutigen Tatort. Das ruft den härtesten aller harten Cops auf den Plan. Detective Nick O’Brien (Gerard Butler) und sein Team begutachten die Szene und stellen fest: das war bestimmt das Werk von Ray Merrimen (Pablo Schreiber). Dieser besonders gerissene Gangster ist der örtlichen Polizei schon lange ein Dorn im Auge. Das nächste große Ziel für Merrimen ist die Federal Reserve Bank. Dieser Überfall muss besonders gut geplant werden, denn die Bank ist gut gesichert. Für Detective O’Brien besteht nun die Chance, den Übeltätern das Handwerk zu legen und ihm ist jedes noch so brutale Mittel recht. Deswegen schnappt er sich den Barkeeper Donnie (O’Shea Jackson Jr.), der ebenfalls für Merrimen arbeitet, und bedroht ihn so lange, bis Donnie zum unfreiwilligen Spitzel wird. Doch wem kann man bei diesem Katz und Maus Spiel wirklich trauen?

Ba-Ba-Banküberfall
Die Story von Criminal Squad ist ja nun nicht die neueste. In der Tat erinnert der Film stellenweise an die Ocean’s-Filmreihe, in der George Clooney, Brad Pitt und Co. die Casinos in Las Vegas terrorisiert haben. Criminal Squad kommt jedoch ohne Charme oder Humor, und deutlich weniger Augenmerk auf die Sinnhaftigkeit der ganzen Geschichte daher. Teilweise passieren hier Dinge, die absolut nicht nachzuvollziehen sind. Der Einbruch in die Federal Reserve Bank ist zwar ganz unterhaltsam zu sehen, ist aber voll von logistischen Löchern, die man vielleicht übersehen könnte, wäre da nicht auch die unglaubliche Unfähigkeit der speziell ausgebildeten Einheit der Polizei. Dass es überhaupt zu diesem Überfall kommt, ist schon Anzeichen genug dafür, dass sich die Filmemacher hier lieber mit anderen Aspekten des Films befassen wollten.

Einmal möchte ich ein Böser sein
An dieser Stelle sollte man ein kleines Lob für die Schauspieler aussprechen, die sich bemüht haben, dem Film doch etwas mehr Pep zu verleihen. Und sei es auch bloß durch die beeindruckende Darstellung ihrer Männlichkeit. Im Speziellen müssen sich Gerard Butler und Pablo Schreiber alle 10 Minuten gegenseitig beweisen, dass sie die größeren und besseren Waffen, Tattoos, Muskeln und andere körperliche Attribute haben als der andere. Während dieser ur-triebliche Wettbewerb in vollem Gange ist, bekommt man leider keine Information über Motivation, Hintergrund oder wenigstens Anzeichen eines Gewissens mit. Weder Cop noch Gangster sind hier gute Menschen, und während des finalen Showdowns, in dem mehr Schüsse fallen als je in einer geladenen Waffe vorhanden sein können, kann es einem ziemlich gleichgültig sein, wer schließlich gewinnt oder verliert.

VIENNARAMA-Fazit: Empfehlenswert für Fans von 1. lauten Waffen, 2. Tattoos auf beeindruckenden Muskeln, 3. der Unterhemd-Industrie, 4. der faszinierenden Zurschaustellung von Testosteron-geladenem Territorialverhalten und 5. Leuten, denen die Story von Ocean’s 11 zu kompliziert war.

Criminal Squad – ab 2. Februar im Kino!

Fotocredits: Constantin Film