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In ihrer zweiten Regiearbeit, „Madame“, zeichnet Amanda Sthers ein satirisch-komisches Bild der „oberen Zehntausend“ nach. Getrost kann man den Streifen auch als moderne Cinderella-Story bezeichnen – verliebt sich doch das Dienstmädchen in einen wohlhabenden Kunstberater. Wie sich die Geschichte zwischen den beiden entwickelt und welche Rolle dabei die schicksalshafte Zahl 13 spielt, hat sich VIENNARAMA für euch vorab angesehen.

Vorbereitungen
Anne (Toni Collette) und Bob Fredericks (Harvey Keitel), ein reiches amerikanisches Ehepaar, sind erst vor kurzem an ihrem Zweitwohnsitz in Paris angekommen. Sie wollen ein großes Dinner veranstalten, zu dem sie Gäste aus der amerikanischen und englischen High Society einladen. Geplant sind zwölf Leute, unerwartet taucht jedoch auch der Schriftsteller Steven (Tom Hughes), Bobs Sohn aus erster Ehe, auf.

13 sind einer zu viel
Für die abergläubische Anne sind dreizehn Gäste an einem Tisch auf keinen Fall zu tolerieren, da diese Zahl nur Unglück bringen kann. Kurzerhand verdonnert sie deshalb das Dienstmädchen Maria (Rossy de Palma) dazu, sich als eine reiche Freundin aus Spanien auszugeben und ebenfalls an dem Essen teilzunehmen. Für die streng gläubige Katholikin ist Lügen jedoch eine Sünde, weshalb sie sich zunächst weigert, schließlich jedoch resigniert und der „Bitte“ ihrer Vorgesetzten nachkommt.

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Anne Fredericks (Toni Colette, m.) beobachtet beunruhigt das Geschehen am Tisch

Das Dinner
Unsicher mischt sich das Dienstmädchen unter die Gäste und versucht sich, auf Anraten Annes, möglichst unauffällig zu verhalten. Bald zieht sie jedoch die Aufmerksamkeit des Kunstberaters David Morgan (Michael Smiley) auf sich, der durchaus Gefallen an der angeblich reichen und adeligen Spanierin findet. Entgegen der ihr vorgegebenen Rolle amüsiert sich Maria prächtig und steht bald, dank ihrer natürlichen Ausstrahlung, im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Dies löst jedoch nicht gerade Begeisterung bei Anne aus, die dem Ganzen ein schnelles Ende setzt und Maria von ihren „Pflichten“ entbindet. Bereits während des Dinners wird zudem deutlich, dass nicht nur das Dienstmädchen den Schein wahren muss – wie sich im Laufe des Filmes herausstellt, hat auch die angeblich so feine Gesellschaft einige unangenehme Geheimnisse zu verbergen…

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Das Dienstmädchen Maria (Palma de Rossy, m.) betritt die Bühne der High-Society

 

Nichts ist wie es scheint
Maria hat bei David offensichtlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen, weshalb er bereits am nächsten Morgen Kontakt zu ihr aufnimmt. Es folgen einige Rendezvous, die sie einander näherbringen. Die romantische Liaison der beiden kommt Steven, der auf der Suche nach einer neuen Geschichte für einen Roman ist, wie gerufen. Kurzerhand beginnt er das Geschehen niederzuschreiben. Als Anne von der Affäre ihres Dienstmädchens erfährt, ist sie, besorgt um ihr gesellschaftliches Ansehen, nicht sehr erfreut, und versucht dies mit allen Mitteln zu unterbinden. Unterdessen kommt auch zum Vorschein, dass die Ehe der Fredericks nicht mehr so gut läuft wie gewünscht. Anne fühlt sich von ihrem Mann durch dessen Arbeit vernachlässigt und sucht Trost in einer Affäre. Zeitgleich macht auch Bob seiner Französischlehrerin (Joséphine de la Baume) romantische Avancen.

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Bob Fredericks (Harvey Keitel, l.) flirtet mit seiner Französischlehrerin (Joséphine de la Baume, r.)

VIENNARAMA-Fazit: „Madame“ ist ein komödiantischer und zugleich bissiger Streifen, der die Oberflächlichkeit der Reichen und Schönen an den Pranger stellt. Der Film lebt vor allem von Rossy de Palmas Darstellung des Hausmädchens Maria, das durch seine Natürlichkeit die Sympathien auf sich ziehen kann und beweist, dass wahre Schönheit von Innen kommt. Die märchenhafte, kurzweilige Gesellschaftssatire lädt das Publikum zum Träumen und Abschalten vom Alltag ein.

Madame – ab 1.12. im Kino!

Fotocredits: Constantin Film

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