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Kulturelle Vielfalt. Den Wienern unter euch erzählen wir nichts Neues – in der Stadt treffen verschiedenste Kulturen aufeinander und machen Wien so vielfältig und abwechslungsreich wie es ist. Das haben sich auch vier Absolventinnen der Graphischen gedacht und ihr Diplomprojekt „Das nahe Ferne – Kulturen in Wien“ ins Leben gerufen. Wir haben sie begleitet und zum Gespräch gebeten.

Wien, Wien nur du allein …

Wir geben zu, es passiert nicht alle Tage, dass Schülerinnen auf uns zukommen und fragen, ob wir ihr Kunstprojekt unterstützen wollen. Natürlich wollten wir und haben uns mit den engagierten jungen Frauen getroffen. Elena, Nahid, Esther und Paulina sind die Gesichter hinter dem Projekt „Das nahe Ferne – Kulturen in Wien“. Ihr Ziel: Die kulturelle Vielfalt Wiens in Videos und Fotografien festhalten. Dem Betrachter wollen sie damit den Charme und die Atmosphäre von Lokalitäten, in denen sich bestimmte kulturelle Gruppen aufhalten, näherbringen. Und genau das werden sie in den kommenden Wochen auch auf VIENNARAMA tun. Doch bevor sie die Texte und visuellen Inhalt bei uns präsentieren, wollen wir unseren Lesern die Frauen hinter dem Projekt vorstellen.

Kreatives Power-Quartett

Schon bei unserem ersten Treffen mit dem Team  merken wir, hier sitzen uns vier toughe Frauen gegenüber, die genau wissen, was sie wollen. „Auf jeden Fall haben wir einen gesellschaftspolitischen Anspruch mit unserem Projekt. Wir wollen den Menschen in Wien zeigen, was für eine Vielfalt in der Stadt ist, und die Grenzen auflösen. Jene Grenzen, weil man vielleicht das Gefühl hat, man gehört irgendwo nicht hin, man fühlt sich nicht wohl und weiß nicht, was hinter der Fassade eigentlich ist – genau das ist die Intention gewesen, wieso wir das Projekt machen wollen“, klärt Esther auf. „Wir wollen den Menschen zeigen, dass sie eigentlich täglich Ausflüge in fremde Kulturen machen können oder in andere Länder. Man hat in Wien die Möglichkeit viel Neues zu erleben und zu entdecken“, ergänzt Paulina ihre Kollegin. Für ihr Diplomprojekt haben sich die vier, jeweils zwei mit Schwerpunkt Fotografie bzw. Multimedia, dann zusammengefunden. Ein Glücksgriff wie sie selber finden. Denn obwohl man sich vom Sehen her kannte, haben die vier in dieser Konstellation noch nicht zusammengearbeitet. „Die Gruppe ist das Fundament, auf das sich das Projekt stützt“, reflektiert Paulina über die Zusammenarbeit. 

Vier Frauen. Drei Videos. Sechs Fotoserien.

Gemeinsam haben sie drei Videos und sechs Fotoserien produziert, von denen drei auf VIENNARAMA präsentiert werden. Wien hat viel zu bieten, auch kulturell, und wer die Wahl hat, hat bekanntlich auch die Qual. „Wir haben uns für die drei Kulturen entschieden, die wir für sehr wichtig für die Stadt Wien befunden haben und das die Orte waren, die uns die meisten Freiheiten und Möglichkeiten gelassen haben,“ führt Esther die Auswahl der Räumlichkeiten aus. Dabei war es nicht bei jedem Wunschort von vornherein leicht, einen Zugang zu bekommen. Das Motto hier war: Learning by doing. „Nicht nur das Ergebnis ist wichtig, sondern auch der Prozess“, fasst Nahid dabei die Entstehung des Projekts zusammen. Und sie haben schnell festgestellt: Nicht jeder fühlt sich gleich wohl vor der Kamera. Deswegen haben die vier kurzerhand all ihre Besprechungen vor Ort gemacht, um sich bekannt zu machen, das Eis zu brechen und Vertrauen aufzubauen. Alles mit einem Ziel: Authentische und ungezwungene Bilder einzufangen. Gezeigt werden dabei Arbeitsprozesse sowie das Miteinander der Menschen vor Ort, welches sowohl filmerisch als auch fotografisch festgehalten wurde.

30726659_1481213968655300_4784533923533160448_nDrei Kulturen, die mehr verbindet als man vermuten mag!

Doch welche Kulturen sind es nun geworden? In den kommenden Wochen stellt das Team auf VIENNARAMA ein österreichisches Lokal, ein serbisches Restaurant und ein arabischer Verein vor. Drei Kulturen, die mehr gemeinsam haben, als man anfangs vielleicht glaubt. „Ich finde es auch schön, dass dieses Österreichische, das wir im Video festgehalten haben, eine gute Gegenüberstellung mit den anderen Kulturen ist. Man sieht die Parallelen, das Kartenspielen und Zusammensitzen, das Trinken usw. das hat in jeder Kultur Besonderheiten, aber viel überschneidet sich auch und es gibt viele Aktivitäten, die einen vereinen,“ erzählt Nahid abschließend.

Ausstellungseröffnung „Das nahe Ferne – Kulturen in Wien“

Welche Rolle Chai-Tee, Live-Band und Sauna in den Geschichten spielen, sei an dieser Stelle aber noch nicht verraten. Uns bleibt an dieser Stelle nur noch zu sagen, dass die vier ihre Werke am 22. Mai in einer Ausstellung präsentieren und dabei alle Sinne der Besucher ansprechen werden. Denn um eine Kultur zu erfassen, muss man neben sehen auch hören, fühlen und schmecken. Wir werden auf alle Fälle dabei sein.

Vernissage „Das nahe Ferne – Kulturen in Wien“

22. Mai 2018, 19.00-21.30

Das Packhaus

Marxergasse 24/2

1030 Wien

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