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Seit fünf Jahren ist VIENNARAMA Partner des BuchQuartiers. Es ist also an der Zeit einmal wieder mit Gründer Clemens Ettenauer über die Beginne und die Zukunft des BuchQuartiers zu plaudern. Euch lassen wir natürlich zuhören.

Bei der Arbeit_2 (c) Katja Kovacs
© Katja Kovacs

Das BuchQuartier findet heuer zum fünften Mal statt – was ist dein Resümee der letzten Jahre? 

Ich finde es sehr schön, dass wir jedes Jahr gewachsen sind. Beim ersten BuchQuartier hatten wir 34 Verlage als Aussteller dabei, mittlerweile sind es knapp 100 Verlage. Aber das Größerwerden brachte auch immer Probleme mit sich, die wir manchmal erst im Folgejahr lösen konnten. Super finde ich auch, dass wir schon ein paar bekannte Namen auf der Bühne hatten, unter anderem Stefanie Sargnagel, Roland Girtler, Alf Poier, Paulus Manker, Barbi Markovic, Clemens Haipl, Thommy Ten und Michael Haneke.

Wenn du an den Beginn zurückdenkst: Was war eure Motivation, euch für unabhängige und kleine Verlage einzusetzen und ihnen eine Plattform zu bieten?

Es gab damals eine sehr schlecht organisierte, alternative Buchmesse in Wien, bei der die Aussteller ganz viel gejammert haben, dass mehr Aussteller als Besucher vor Ort waren, und die an einem sehr unattraktiven Standort stattgefunden hat. Dort waren auch einige spannende Verlage als Aussteller dabei, die sehr tolle Bücher machen, aber für die sich die Teilnahme an einer der großen Buchmessen finanziell nicht auszahlt. So kam mir die Idee, eine Buchmesse speziell für kleine und unabhängige Verlage zu machen, die an einem stark frequentierten Ort – dem MuseumsQuartier – stattfindet und die für die Aussteller leistbar trotzdem ist.

Ihr wurdet sehr positiv von der Szene aufgenommen und werdet von Jahr zu Jahr größer. Habt ihr mit so einem großen Zuspruch gerechnet? Woran liegt das, denkst du? 

Das positive Feedback hat mich am Anfang schon ziemlich überrascht. Vor allem im zweiten Jahr, wo wir die Ausstellerzahl gleich mal mehr als verdoppelt haben – von 34 auf 81 Aussteller – das war schon ein Wahnsinn. Woran es liegt, kann ich gar nicht so genau sagen, aber ich höre oft von den Ausstellern, dass unsere Messe sehr gut organisiert ist. Ich hab ja mit meinem Verlag auch schon an einigen Buchmessen teilgenommen und da sind immer ein paar ärgerliche Sachen passiert. Wenn du zum Beispiel in Frankfurt 2.000 € für deinen Messestand zahlst und du dann beim Aufbau vor einem leeren Stand stehst, weil die Veranstalter einfach mal vergessen haben, die gebuchten Wände und Möbel aufzustellen, ist das schon sehr ärgerlich. Solche Sachen versuchen wir zu vermeiden, da lege ich sehr viel Wert drauf.

Wie viele Verlage werden heuer dabei sein? Wie wählt ihr aus, wer einen Stand bekommt? 

Für 2017 sind 99 Verlage angemeldet. Im Prinzip darf jeder mitmachen, der sich selbst als Klein- und/oder Indie-Verlag sieht und die Ausstellergebühr bezahlt. Verlage, die fragwürdige Ideologien vertreten oder von wahnsinnigen Menschen geleitet werden, dürfen nicht mitmachen. Zweiteres merkt man leider meistens erst, wenn die Leute dann schon vor Ort sind, aber die werden dann für die zukünftigen Messen ausgeschlossen.

„Ungezwungener und leiwander Rahmen für lese- und wortaffine Begegnungen“ – wie schafft ihr diesen Rahmen? Was macht für dich einen leiwanden Rahmen aus? 

Drei Beispiele: Das BuchQuartier findet bei freiem Entritt statt, das hat schon mal den Vorteil, dass das Messeerlebnis nicht damit beginnt, dass man sich um eine Karte anstellen muss. Und wir legen Wert auf hohe Qualität bei den Getränken und Snacks, die den Besuchern angeboten werden. Es ist halt schon etwas anderes, wenn du einen sehr leiwanden Hotdog, eine wirklich gute Crêpe oder einen super Kaffee zu einem fairen Preis kriegst und nicht wie auf der Frankfurter Buchmesse ein Tiefkühlgericht um 14 €. Und viele Besucher sagen sie finden es super, dass die Messe eine überschaubare Größe hat. So kann man sich alles in Ruhe anschauen und hat nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben.

Ihr habt eine bunte Mischung an Programm: Signierstunden, Literaturwettbewerb und natürlich Lesungen – wie kommt es zur Auswahl? Wer darf bei euch auf die Bühne?

Die meisten Veranstaltungen werden direkt von den Ausstellern gebucht, da haben wir dann gar nicht so viel Einfluss drauf. Aber wir buchen manchmal auch noch Autorinnen und Autoren dazu, die wir super finden, zum Beispiel Stefanie Sargnagel letztes Jahr.

Was sind deine Highlights in diesem Jahr? 

Die Signierstunde des Comiczeichners Nicolas Mahler am Samstag, den 9. Dezember, von 16 bis 18 Uhr am Messestand von PICTOPIA, und die Lesung von Hosea Ratschiller aus seinem preisgekrönten Text „Der allerletzte Tag der Menschheit“ am Sonntag, den 10. Dezember, 14:20 Uhr auf der Lesebühne.

Buchquartier

Samstag, 9. Dezember 2017
11 bis 20 Uhr

Sonntag, 10. Dezember 2017
11 bis 20 Uhr

Der Eintritt ist an beiden Tagen frei!

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