Heute ist es wieder Zeit für ein wenig Musik. Da trifft es sich gut, dass ELIS NOA ein neues Video releast hat. In einem eindrucksvollen One-Shot-Video thematisiert die Band mit „For Her“ das Selbstbild von Menschen und dass das Bild, das wir von uns kreieren, oft nicht der Realität entspricht. Warum eigentlich? ELIS NOA hat’s VIENNARAMA verraten.
Am 21. Juni ist der Video-Release eurer neuen Single „For Her“ – ihr schreibt, ihr zeigt damit eine neue Facette eurer musikalischen Farbpalette. Auf was dürfen wir uns also freuen?
„For Her“ ist im Songwriting definitiv etwas unkonventioneller als unser letzter Song „Motto“. Er hat keine klassische Strophe/Refrain-Form, sondern ist eher linear im Aufbau. „For Her“ ist düsterer, teilweise minimalistischer und spielt mit der Erwartungshaltung des Zuhörers.
Was war die Inspiration zu dem Lied?
Die inhaltliche Inspiration für den Song war die Auseinandersetzung mit dem Selbstbild von Menschen, die bemüht sind, nach außen hin ein Bild zu projizieren, welches eigentlich nicht der Realität entspricht.
Wie ist das Selbstbild von ELIS NOA? Wie würdet ihr eure Musik jemandem beschreiben, der euch noch nicht kennt?
ELIS NOA macht vielschichtige, elektronische Popmusik und bedient sich dabei unterschiedlicher musikalischer Genre-Ästhetiken und Einflüsse. Wir haben grundsätzlich einen Hang zu elektronischen Klängen, tüfteln gerne im Sound-Design und lieben es groovelastige Musik zu schreiben. Musikalisch wird vermischt, was uns persönlich gefällt, da setzen wir uns keine festen Genre-Grenzen. Was wir immer versuchen, ist den Songcharakter nicht aus den Augen zu verlieren.
Wie kam der Entschluss das Video als One-Shot zu drehen?
Ein One-Shot hat etwas Rohes und sehr Natürliches an sich, was uns von Anfang an gereizt hat. Dadurch, dass der Song einen sehr linearen Aufbau in seiner Struktur hat, kam die Idee, das dazugehörige Video in einem One-Shot zu drehen und den musikalischen Verlauf dabei visuell zu unterstützen.
Welchen Einfluss haben eurer Meinung nach Social Media & Co. auf unser Selbstbild?
Wir spalten uns in „real“ und „virtuell“ und fokussieren uns mehr und mehr auf letzteres. Wir leben im Virtuellen unser „Fantasie-Ich“ aus und vergessen oft auf das Reale. Häufig resultiert daraus, dass unser Selbstbild außerhalb des Virtuellen stark darunter leidet. Social Media hönnen ein unheimlich wirksames Werkzeug sein, wenn man richtig damit umzugehen weiß. Leider haben wir das als Gesellschaft noch nicht ausreichend gelernt.
Seit wann gibt es euch und wie kam es zum Namen ELIS NOA?
Wir arbeiten seit 2016 zusammen. Im Mai 2017 haben wir unser erstes offizielles Konzert gespielt, bei dem wir auch gleichzeitig unsere Debut-EP „High“ präsentiert haben. Der Name ist ursprünglich aus einem Wortspiel entstanden, hat aber keine konkrete, inhaltliche Bedeutung. „ELIS NOA“ schafft ein in sich stimmiges Wort- und Klangbild, das uns gefallen hat.
Ihr habt letztes Jahr die erste EP veröffentlicht – die Resonanz war durchwegs positiv – macht das einen gewissen Druck für die neue?
Unser Ziel ist es Musik zu machen, die uns gefällt, und uns dabei musikalisch und menschlich weiterzuentwickeln. Die positive Resonanz hat uns sehr gefreut, da man Musik ja schlussendlich nicht nur für einen selbst machen möchte. Druck haben wir jedoch keinen, vielmehr sind wir gespannt was als nächstes kommt.
„Kompromissloses Streben zum Kollektivgedanken“ – wie äußert sich das und warum ist euch das so wichtig?
Damit wollen wir betonen, wie wichtig es uns ist, gemeinsam zu komponieren und zu produzieren. Die Musik, die dabei entsteht, wäre wohl so nicht entstanden, wenn sie nur eine Person geschrieben hätte und die anderen dann die Komposition nur live spielen würden. Durch unsere unterschiedliche, musikalische Sozialisierung hat jeder etwas Eigenes und Spezielles im persönlichen, musikalischen Repertoire. Wenn man diese Energien bündelt, entsteht dadurch viel Spannendes.
Wie laufen die Arbeiten an der EP? Juckt es euch schon in den Fingern die neuen Lieder live zu spielen?
Die Arbeiten laufen gut! Einige der Lieder haben wir bereits gespielt und freuen uns schon, diese bald auch in der Produktion fertigzustellen.
Ihr habt bei euren Live-Setups, wie ihr schreibt, keine „fixen Rollen“ – was darf man sich von einem ELIS NOA Aufritt erwarten? Was macht für euch persönlich ein gutes Live-Konzert aus?
Jeder der Bandmitglieder hat ein Toolset an elektronischen Instrumenten, die zum Einsatz kommen. Wenn Aaron z.B. Saxofon spielt, ist es oft so, dass Elisa oder Angel zusätzlich Bass spielen. Unsere Live-Versionen sind nicht immer identisch mit unseren produzierten Songs. Manchmal öffnen wir die musikalischen Strukturen und bieten Platz für längeren Aufbau und Improvisation. Es genügt also nicht immer nur die EP zu hören. 😉 Persönlich ist für uns bei einem Live-Konzert wichtig, dass eine musikalisch- energetische Spannung erzeugt wird und damit eine Verbindung zum Publikum geschaffen wird.
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